Karmaaufarbeitung

Karma bezeichnet das universelle Schicksalsgesetz von Ursache und Wirkung. Dieses Gesetz besagt, dass jede physische, seelische oder geistige Wirkung, die von einem Wesen ausgeht, auf dieses selbst zurückschlägt und so dessen Schicksal bestimmt. Es gilt nicht nur für den Menschen, sondern letztlich für den ganzen Kosmos. 

In der griechischen Mythologie war Ananke die Herrin des unausweichlichen unpersönlichen Schicksals, der selbst die Götter gehorchen mussten. Für den Menschen erhält das Schicksal seine spezielle Gestalt dadurch, dass sein Ich im Zuge seiner irdischen Entwicklung durch wiederholte Erdenleben hindurchschreitet. 

Karma bedeutet für den Menschen, dass die Taten des einen irdischen Lebens sein Schicksal im nächsten oder den nächsten, zu einem kleineren Teil sogar noch im selben Erdenleben bestimmen: 

Keineswegs sollte man dabei das Karmagesetz als eine Art Schuldgericht missverstehen, das einem die Buße für frühere Vergehen auferlegt. Der Mensch erhält dadurch vielmehr den nötigen Anstoß, an seiner weiteren Entwicklung zu arbeiten und Fehler der Vergangenheit auszugleichen. Die Freiheit des Menschen wird dadurch nicht angetastet. Zwar kann er dem Karma nicht entrinnen, doch kann er es sehr wohl beeinflussen und ihm eine neue Richtung geben, auf der dann der karmische Ausgleich in anderer Weise erfolgen kann. 

Aus: AnthroWiki

In den meisten alten Kulturen war man davon überzeugt, dass der Mensch nicht nur einmal auf Erden lebt, sondern dass er wiederholte Erdenleben durchmacht, und dass damit das Rätsel unseres Erdenschicksals eng verbunden ist. Im Christentum trat diese Ansicht zunächst in den Hintergrund, obwohl sie keineswegs damit unvereinbar ist; tatsächlich finden sich sogar in der Bibel einzelne Andeutungen, die auf wiederholte Erdenleben hinweisen.

Christus selbst zeigt uns den Weg auf wie wir Karma lösen können. Es ist der Weg des Mitgefühls und der Vergebung. In neueren Zeiten hat Lessing in seiner Erziehung des Menschengeschlechts wieder sehr deutlich und klar auf die Reinkarnationslehre hingewiesen. In der Anthroposophie Rudolf Steiners gibt es viele Anregungen, die zu einem besseren Verständnis von Wiederverkörperung und Schicksal, von Reinkarnation und Karma, führen können. 

Aus: RÄTSELHAFTES SCHICKSAL, Wolfgang Peter 2004